1933, mit Einstellung des Fährbetriebs wurde am 10. September die erste Stahlbrücke eingeweiht. Seit langer Zeit wurde das Fehlen einer Verbindung über die Elbe zwischen Magdeburg und Wittenberge "für den Verkehrs als sehr schwer empfunden". Doch bevor der Brückenbau überhaupt beginnen konnte, gab es zwischen Tangermünder und Stendaler Stadtvätern, einen Jahre währenden erbitterten Streit. Es ging um den Standort der Elbüberquerung, mit dem beide jeweils ganz bestimmte wirtschaftliche Erwartungen verknüpften. Die Tangermünder beriefen sich darauf, dass Tangermünde wegen seiner Größe und Bedeutung nicht vom Verkehr abgeschlossen werden dürfe und beharrten auf ihren ohnedies seit Jahrhunderten bestehenden Elbübergang. Stendal dagegen wünschte den Ausbau der Eisenbahnbrücke bei Hämerten, verwies dabei auf die kürzere Bauzeit, den damit verbundenen Preisvorteilen und pochte auf seine Lage als geografischen Mittelpunkt im Landkreis. Doch am 30. November 1926 endlich beschließt der Kreistag Stendal einstimmig, dass der Standort der Elbbrücke bei Tangermünde errichtet werden muss.
So beschloss der Kreistag des Landkreises Stendal am 30. November 1926 einstimmig: „Der Kreistag steht mit dem Herrn Landeshauptmann der Provinz Sachsen, dem er für seine Bemühungen um ein Zustandekommen der Brückenbaues dankt, auf dem Standpunkt, dass die Elbebrücke bei Tangermünde errichtet werden muss und erklärt sich grundsätzlich bereit, zu den Kosten mit beizutragen. Er beauftragte den Kreisausschuss und dessen Vorsitzenden, die Förderung des Projekts im Einvernehmen mit den beteiligten Kommunalstellen, den Reichs- und Staatsbehörden weiter zu betreiben“.
Am 1. November 1928 wurde vom Provinzial-Brückenbauamt in Stendal unter 12 Firmen ein Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für eine Straßen- und Kleinbahnbrücke bei Tangermünde ausgeschrieben. Eingereicht wurden 54 Entwürfe mit 770 Blatt Zeichnungen. Das Preisgericht, welches sich aus 14 Herren zusammensetzte, empfahl zur Ausführung den Entwurf mit dem Kennwort: „Ost-West“. Die Entwurfsverfasser dieses Entwurfs waren: Louis Eilers, Hannover-Herrenhausen/ August Klönne, Dortmund und Grün & Bilfinger, Mannheim. Als 4. bauausführende Firma wurden noch die Mitteldeutschen Stahlwerke, Werk Lauchhammer als Provinz-Sächsische Firma zugezogen. Der Brückenbau, der nun 4 Jahre dauerte, konnte beginnen. Trotz des vorrausgegangenen Streits bleibt eins unbestritten: Der Bekanntheitsgrad der alten Hansestadt Tangermünde stieg enorm. Denn irgendwann und irgendwie mussten „alle Deutschen“ einmal über diese Brücke.