Alle 3 Glocken wurden 1869 von Hermann Große in Dresden gegossen. Hermann Große hatte nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, das Tangermünder Geläut als Zwanzigjähriger gegossen. Es wurde sein Meisterstück. Im Oktober des Jahres 1869 wurden die Glocken (damals noch vier) auf der Elbe transportiert und in die St. Stephanskirche gebracht. Hermann Großes beeindruckendes Erstlingswerk zählt zu den wenigen deutschen Großgeläuten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die bis heute in ihrer Vollständigkeit erhalten geblieben sind. Bei den Glocken handelt es sich um das einzige Dreiergeläut von tontiefen Glocken im Osten Deutschlands.Die beiden größeren Glocken von zusammen über 6000 Kilogramm mussten zu Kriegszwecken abgeliefert werden, kehrten aber 1949 glücklicherweise zurück. Der Rat der Stadt Tangermünde schickte damals diese Grußbotschaft: "Wenn die Angehörigen der evangelischen Gemeinschaft durch das erstmalige Läuten der Glocken zum Gebet ermahnt werden, wird darüber hinaus die gesamte Einwohnerschaft der Stadt Tangermünde aufhorchen in dem Wunsch, dass es dann auch die Friedensglocken für alle Deutschen sein mögen. Wir wünschen, dass die Glocken in der Zukunft stets ihren vorbestimmten Zweck erfüllen mögen und kein Mensch der Erde es jemals wieder wagen wird, ihr Metall zur Herstellung von Kriegsmaterial zu verwenden".